Passkeys in Microsoft Edge speichern und synchronisieren

Microsoft integriert Passkey-Support direkt in den Edge-Browser. Ab sofort können Nutzer Passkeys direkt im Browser speichern und über den Microsoft Password Manager auf allen Geräten synchronisieren. Was bringt das neue Feature, und wie sicher ist es?

Microsoft Edge unterstützt jetzt Passkeys: Was ist neu?

Am 3. November 2025 kündigte Microsoft in einem Blog-Beitrag an, dass Passkeys nun nativ im Edge-Browser gespeichert und mit dem Microsoft-Konto synchronisiert werden können. Die Funktion ist Teil des Microsoft Password Managers und ermöglicht es Nutzern, sich auf Webseiten und in Apps ohne klassisches Passwort anzumelden – sicherer, schneller und geräteübergreifend.

Diese Neuerung markiert einen weiteren Schritt in Microsofts Strategie, Passwörter langfristig durch moderne Authentifizierungsmethoden zu ersetzen. Bereits Windows Hello und FIDO2-Loginoptionen im Azure‑Umfeld verfolgten diesen Ansatz. Mit der Integration in Edge wird nun auch der Browser zu einem zentralen Werkzeug für passwortfreie Logins.

Passkeys in Microsoft Edge speichern und synchronisieren

Was ist ein Passkey?
Ein Passkey ist ein digitaler Schlüssel, der als sichere Alternative zum Passwort dient. Er basiert auf einem kryptografischen Verfahren (FIDO2/WebAuthn) und funktioniert nur auf autorisierten Geräten – ohne dass ein Passwort übertragen wird.

So funktioniert die Passkey-Synchronisierung in der Praxis

Die Passkey-Funktion ist in Edge ab Version 124 für Windows, macOS, iOS und Android verfügbar. Nutzer können beim Login auf unterstützten Webseiten wählen, ob sie einen neuen Passkey erzeugen und in ihrem Microsoft-Konto sichern möchten. Diese Passkeys sind dann auf allen Geräten verfügbar, auf denen sie mit demselben Microsoft-Konto angemeldet sind.

Voraussetzung ist die Aktivierung der Synchronisierung im Microsoft Password Manager. Die Verwaltung erfolgt entweder direkt im Browser oder über die Einstellungen des Microsoft-Kontos. Passkeys werden automatisch im sicheren Cloud-Speicher hinterlegt und mit anderen Geräten abgeglichen – ähnlich wie Lesezeichen oder Passwörter.

Passkeys in Edge nutzen – Schritt-für-Schritt

So nutzen Sie Passkeys mit Microsoft Edge unter Windows:

  1. Voraussetzungen prüfen
    • Windows 10 oder höher
    • Edge-Version 142 oder neuer
    • Microsoft-Konto
  2. Edge öffnen und anmelden
    Melden Sie sich mit Ihrem Microsoft-Konto in Edge an.
  3. Ersten Passkey erstellen
    Besuchen Sie eine Webseite mit Passkey-Support. Beim Login erscheint die Option „Passkey erstellen“.
    Jetzt werden Sie zur Einrichtung eines Microsoft Password Manager PINs aufgefordert.
  4. Authentifizieren und speichern
    Bestätigen Sie Ihre Identität per Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder PIN.
    Der Passkey wird in Ihrem Microsoft-Konto gespeichert und verschlüsselt gesichert.
  5. Auf weiteren Geräten nutzen
    Bei Anmeldung auf einem anderen Gerät mit demselben Konto:
    Verifizieren Sie sich mit dem Microsoft Password Manager PIN, um Passkeys zu entsperren.

Tipp: Derzeit funktioniert die Funktion nur auf Windows. Weitere Plattformen sind geplant.

Sicherheit und Datenschutz: Wie Microsoft Ihre Anmeldedaten schützt

Microsoft betont, dass gespeicherte Passkeys Ende-zu-Ende-verschlüsselt sind. Der private Schlüssel verbleibt ausschließlich auf den autorisierten Geräten des Nutzers. Selbst Microsoft hat keinen Zugriff auf diese Daten – auch nicht während der Synchronisation.

Die Authentifizierung erfolgt über biometrische Verfahren (z. B. Fingerabdruck oder Gesichtserkennung via Windows Hello) oder eine PIN, je nach Gerät. Geht ein Gerät verloren, kann der Zugriff auf den dort gespeicherten Passkey über das Microsoft-Konto entzogen werden.

Damit entspricht die Implementierung den Vorgaben der FIDO-Allianz und erfüllt moderne Sicherheitsstandards.

Was sind Passkeys – und warum gelten sie als Passwort-Ersatz?

Passkeys basieren auf FIDO2 und WebAuthn – offenen Standards für eine sichere, passwortfreie Authentifizierung. Statt eines Passworts wird ein kryptografisches Schlüsselpaar verwendet. Der private Schlüssel bleibt auf dem Gerät des Nutzers, der öffentliche Schlüssel wird an den Dienst übermittelt.

Im Gegensatz zu Passwörtern sind Passkeys nicht phishbar, da sie nicht übertragen oder mehrfach verwendet werden. Sie funktionieren zudem nur auf der Webseite, für die sie erzeugt wurden. Durch die Integration in Browser, Betriebssysteme und Cloud-Konten – wie jetzt bei Edge – werden Passkeys alltagstauglich und bequem nutzbar.

Bedeutung für Nutzer, Unternehmen und Entwickler

Für Endnutzer bedeutet die Integration einen spürbaren Komfortgewinn. Die Anmeldung erfolgt schneller, ohne Passwort, und funktioniert auf allen synchronisierten Geräten. Auch das Risiko von Phishing oder Datenlecks sinkt deutlich.

Unternehmen profitieren von einer stärkeren Benutzerbindung ans Microsoft-Ökosystem und können ihre Dienste schrittweise auf passwortfreie Anmeldung umstellen. Für Entwickler bietet Microsoft mit der Edge‑Implementierung eine standardisierte Grundlage, Passkeys in Webseiten oder Anwendungen einzubinden. Langfristig dürfte sich die Passkey-Technologie als neue Authentifizierungsnorm wohl durchsetzen – vielleicht mit Edge als einem der Treiber.

Mit der Möglichkeit, Passkeys direkt im Browser zu speichern und über das Microsoft-Konto zu synchronisieren, macht Microsoft Edge jedenfalls einen wichtigen Schritt Richtung passwortfreie Zukunft. Für Nutzer erhöht sich sowohl die Sicherheit als auch der Bedienkomfort. Wer bereits Microsoft-Produkte nutzt, kann nun auch beim Surfen von einem konsistenten Sicherheitskonzept profitieren.

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