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Bitcoin und Co.: Kryptowährungen-Mining für Einsteiger

von Hardwarejournal

Kryptowährungen sind derzeit in aller Munde, allen voran der “Bitcoin”. In Japan ist er inzwischen offiziell als Zahlungsmittel anerkannt und in Österreich kann man mittlerweile Kryptowährungs-Gutscheine bei der Post kaufen. Zudem war der Bitcoin vor kurzem – wenn auch nur vorrübergehend – 3.000 Dollar pro Stück wert. Aber auch vergleichbare Währungen wie Ethereum oder Ripple boomen. 

Nicht wenige trauen Kryptowährungen zu, in Zukunft eine noch größere Rolle in der internationalen Wirtschaft einzunehmen. Auf den Bitcoin-Zug aufzuspringen, ist gar nicht kompliziert – im Prinzip braucht man nur die passende Hardware.

Mining in Eigenregie

Einfach erklärt funktioniert das “Schürfen” oder “Mining” von Kryptowährungen folgendermaßen: Mittels einer spezielle Software (z. B. GUIMiner für den Bitcoin) lässt man seinen PC einen Algorithmus berechnen, dadurch generiert man allein oder als Mitglied eines “Mining Pools” die entsprechende Währung. Dabei zählt vor allem eins: Rechenleistung. Und zwar nicht die CPU-Leistung, an die man vielleicht als erstes denkt. Stattdessen sind es Gaming-Grafikkarten, die die beste Leistungsausbeute vorweisen können. Das ist vor allem für Gamer, die sich eine neue Karte zulegen wollen, ein Ärgernis: Die hohe Nachfrage besonders nach Karten aus der AMD Radeon RX-Serie sorgt für Lieferengpässe und hohe Preise.

Wer in den sauren Apfel beißt oder die entsprechende Hardware sein Eigen nennt, kann aber z. B. die Kryptowährung Ethereum derzeit noch profitabel mit einem handelsüblichen und mit zwei RX 480- Grafikkarten ausgestatteten Gaming-PC erschürfen. Dafür muss das Gerät allerdings 24 Stunden am Tag unter Volllast laufen, was sich merklich auf die Stromrechnung auswirkt – und man kann den Rechner nicht gleichzeitig fürs Gaming nutzen.

Möchte man ein separates Gerät zum Minen verwenden, kann man zu einem sogenannten ASIC-Miner greifen; das sind Rechner, die ausschließlich fürs Bitcoin-Mining konzipiert und geeignet sind.

Wer gern bastelt und nicht 100 oder mehr Euro pro Monat an zusätzlichen Stromkosten zahlen möchte, kann auch einen Kleincomputer der Marke Raspberry Pi als Bitcoin-Miner konfigurieren – nur sollte man sich in diesem Fall nicht allzu viel Profit erhoffen: die Rechenleistung dieses Winzlings ist schlicht zu gering.


Outsourcen und Abkassieren?

Im Prinzip ist das Mining immer eine Rechnung “Stromkosten gegen Währungs-Gegenwert”. Deswegen werden riesige Bitcoin-Farmen an Standorten wie Island betrieben, wo der Strom direkt aus Geothermie erzeugt wird und so quasi umsonst ist – das Ganze funktioniert aber auch, wenn man zufällig ein Wasserkraftwerk parat hat.

Da nicht jeder diese Möglichkeit hat, liegt die Idee nahe, sich die benötigte Rechenleistung extern anzumieten – schließlich sind Dedicated Server, die man softwareseitig selbst steuern kann, günstig zu haben. Allerdings: solche Server verfügen zwar über stattliche CPU-Power, aber nicht über Mining-kompatible Grafikkarten oder ASICs. Daher sind sie zum puren Bitcoin-Mining nicht geeignet – wer aber zum Beispiel nicht genutzte Rechenleistung übrig hat, könnte diese dafür nutzen, auch wenn nicht der ganz große Profit dabei herausspringt.

Die Alternative sind Cloud-Mining-Services wie Genesis Mining. So kann man auch ohne eigene Hardware am Bitcoin-Boom teilhaben – Allerdings ist ungeachtet aller derzeitigen Euphorie längst noch nicht sicher, ob der Bitcoin oder eine andere Kryptowährung sich langfristig durchsetzen wird.

Veröffentlicht:26. Juli 2017

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