Schon seit Jahren wird ihr Ende propagiert, doch die Nachfrage nach Desktop PCs ist immer noch hoch. Denn neben mobilen Geräten wie Notebooks und Tablets erfreuen sich vor allem leistungsfähige PC-Gaming-Systeme großer Beliebtheit. In diesem Jahr war dazu das Interesse nach Desktop-Ersatzgeräten durch Windows 10-Aktualisierungen recht stark.
Wer früher Leistung benötigte war gezwungen zu einem Desktop PC zu greifen, da Notebooks hauptsächlich abgespeckte mobile Hardware verbaut hatten. Mittlerweile hat sich dies geändert und Notebooks sind nahezu auf dem Leistungsniveau von Desktop-PCs. Doch der klassiche PC-Turm findet immer noch in vielen Haushalten seinen festen Platz. Warum ist das so?
Maximale Individualisierung für Jedermann
Sowohl in der Gaming- als auch Content Creator-Szene sind Desktop-Computer nach wie vor beliebt. Dies hat zwei Gründe: das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Individualisierung. Wer nicht unterwegs sein muss bzw. dort nicht die maximale Leistung benötigt und ein extra Gerät für den mobilen Einsatz besitzt, bekommt bei einem Desktop-PC für wesentlich weniger Geld einiges mehr an Leistung. Für die Leistung eines Desktop-PCs, welcher 1000 Euro kostet, müssen bei einem gleichwertigen Laptop je nach Ausstattung schnell einmal 1500 bis 2000 Euro eingeplant werden.
Die Individualisierung und die Folgekosten sind zwei der wichtigsten Punkte, die neben dem Preis für ein Desktop Gerät sprechen. Ein Desktop kann vom Mainboard bis hin zum letzten RAM-Riegel individuell zusammengestellt werden. Sowohl Farbe als auch die Leistungs-Komponenten können zu 100 % dem eigenen Bedarf angepasst werden. Bei einem Laptop hat man meist nur die Auswahl zwischen 2 bis 3 Varianten. Bei einem Desktop-PC kann man allein bei einer einzigen Grafikkarte zwischen zehn verschiedenen Designs wählen.
Gerade Content Creator, die viel mit Videos arbeiten, benötigen enorme Mengen an Speicher. So müsste man bei Laptops das meiste auf externe Datenträger auslagern, da hier häufig nur 2 TB große Festplatten als Maximum verbaut werden können. In einem Desktop-Gerät können größere HDD- und SDD-Festplatten verbaut werden, sodass man selbst mit 8 TB an Daten keinerlei Probleme bekommt. Ist die Leistung eines Tages einmal nicht mehr ausreichend oder eine Komponente geht kaputt, kann diese in der Regel problemlos getauscht werden. Bei Laptops sind viele Komponenten mittlerweile fest verlötet und das ganze Gerät müsste eingesendet werden.
Potente Hardware in einem Laptop = viel Leistung?
Auch werden mittlerweile Gaming Laptops mit einer leistungsfähigen Grafikkarte wie der RTX 2070 und einem Intel Core i9 Prozessor angeboten, welche keine 2 cm dick sind und unter 2,2 kg wiegen. Dabei entsteht ein großes Problem, welches sich meist erst in der Praxis zeigt: die Kühlung. Eine solch potente Hardware kann enorm viel an Leistung aufbringen, benötigt dementsprechend aber auch eine sehr gute Kühlung.
In einem Gehäuse, welches relativ dünn ist, kann diese nicht gerecht gekühlt werden. Das führt wiederum dazu, dass die Leistung künstlich zurückgehalten wird. So wird verhindert, dass die Komponenten zu heiß werden. Dazu müsste man zu einem Notebook greifen, welches schnell über 3 kg wiegt und somit den Mobilitätsvorteil wieder negiert. In einem Desktop PC haben die Komponenten ausreichend Platz und die Lüfter und Kühlungen können individuell auf die einzelnen Hardwarebauteile abgestimmt werden.