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Was ist VDSL? VDSL1 und VDSL2 kurz erklärt…

von Hardwarejournal

Was bedeutet die Bezeichnung VDSL? Der Begriff VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line) stammt aus dem Englischen bezeichnet eine digitale Übertragungstechnik mit schnellen Datenübertragungsraten. Dabei unterscheidet man zwischen VDSL1 und VDSL2.

Spricht man in Deutschland von VDSL, ist allerdings grundsätzlich die DSL-Technik VDSL 2 gemeint, denn VDSL1 konnte sich hierzulande wegen der geringen Reichweite und der Geschwindigkeitsbegrenzung nie so richtig durchsetzen.

Was ist VDSL1?

Mit VDSL1 sind Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 52 Mbit/s im Downstream (Download) und bis zu 11 Mbit/s im Upstream (Upload) möglich. Allerdings werden bei zunehmender Leitungslänge die Geschwindigkeiten bei VDSL 1 immer geringer, sodass sie sich bei einer Länge von über 2 km dem herkömmlichen ADSL-Niveau angleichen (16 Mbit/s Downstream).


Was ist VDSL2?

Mit VDSL2 sind deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten als bei ADSL oder ADSL2+ möglich, was durch einen Leitungsweg aus der Kombination von Glasfaser und Kupferkabel erreicht wird.

Bei ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line) wird wie bei VDSL1 eine Kupferleitung zur Signalübertragung verwendet. Während bei VDSL2 nur das letzte Stück der Leitung von der Vermittlungsstelle bis zum Endkunden aus Kupfer besteht und der Rest aus Glasfaser. Somit sind mit VDSL2 viel höhere Datenübertragungsgeschwindigkeiten möglich.

Allerdings hängen auch diese von der Länge der Leitung ab – in diesem Fall aber von der des letzten Stückes Kupferleitung. Da die Signalstärke umgekehrt proportional zur Länge der Kupferleitung, die als Überbrückung dient, ist, sollte deren Länge nicht mehr als 1,5 km betragen.

Mit VDSL2 sind Geschwindigkeiten von bis zu 50 – 100 Mbit/s Im Download und Upload möglich, (per Supervectoring sogar bis zu 250 MBit/s. Das alte ADSL erlaubt dagegen nur 16 Mbit/s im Downstream.

Wie funktioniert VDSL in der Praxis?

Von der Technik her funktioniert VDSL prinzipiell nicht viel anders als herkömmliches DSL. Allerdings benötigt man dafür eigene Netze, da die hohen Geschwindigkeiten über das herkömmliche Telefon & DSL Netz technisch nicht möglich sind. Das erfordert natürlich auch große Investitionen für den Netzbetreiber, die sich nicht überall lohnen.

Die Haupt-Datennetze der Telekom bestehen bei VDSL vor allem aus Opal- bzw. Kupfer-Glasfaserleitungen (optische Leitungen) und transportieren das Signal bis zum Verteiler, für das letzte Stück der Übertragungsstrecke zum Kunden benutzt man allerdings die herkömmliche Kupferleitung.

Die meisten anderen Anbieter nutzen bislang die Infrastruktur der Telekom mit. Fraglich bleibt, ob es in Zukunft anderen Anbietern aufgrund der hohen Kosten gelingt, ein eigenes VDSL-Netz aufbauen.

Lohnt sich VDSL für mich?

Grundsätzlich reicht für den Normalsurfer, der im Internet ein wenig surft, E-Mails verschickt oder Musik herunterlädt aktuell auch ein herkömmlicher ADSL-Zugang aus. Allerdings ist es für die Übertragung von Fernsehprogrammen in HDTV-Qualität, HD-Videostreaming über YouTube oder die Wahrnehmung von Triple-Play-Angebote (Internetzugang, Telefonanschluss und Fernsehen in einem Paket) von Vorteil, eine höhere Datenübertragungsrate zu haben. In diesem Fall ist ein VDSL2 Anschluss nötig.

Gibt es VDSL bundesweit?

Leider immer noch nicht vollständig. Der Ausbau von VDSL2 in Deutschland lässt immer noch zu wünschen übrig: Im Jahr 2011 sah die Realität so aus, dass in Deutschland von insgesamt 2060 Städten gerade mal 50 Städte mit VDSL versorgt waren und das auch nur teilweise. 2019 beträgt der Anteil immerhin 75 Prozent.

Veröffentlicht:12. September 2019

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