Festplatten-Defekte rechtzeitig erkennen: Symptome, Ursachen & Lösungen

Die Festplatte ist eine der zentralen Komponenten in jedem PC-System, da sie alle Daten und Anwendungen speichert. Ein Defekt kann den Verlust wichtiger Informationen bedeuten – für viele ein Super-GAU. Damit es gar nicht erst so weit kommt, ist es entscheidend, rechtzeitig Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen und die Festplatte regelmäßig auf mögliche Probleme hin zu überprüfen.

Anzeichen für Probleme mit dem Datenträger

Defekte Festplatten können über Nacht auftreten. In einigen Fällen lässt sich ein Defekt im Vorfeld erkennen. Dann gibt es noch die Chance, schnell zu reagieren und Daten zu retten. Grundsätzlich gilt, dass ungewohnte Geräusche immer Warnsignale sind. Bei Festplatten sind klackernde, kratzende und quietschende Geräusche eindeutige Anzeichen, dass mit dem Datenträger mechanisch etwas nicht mehr in Ordnung ist. Weitere Anzeichen für Probleme mit dem Datenträger sind langsame Programmstarts, Fehlermeldungen beim Öffnen von Dateien oder das Betriebssystem erkennt den Datenträger nicht mehr. In diesen Fällen sollte der betroffene Computer nicht mehr benutzt werden, um weitere Schäden und Datenverluste zu vermeiden.

Tipps Defekte bei Festplatten frühzeitig erkennen

Von einem Defekt können sowohl HDD wie auch SSD betroffen sein. Defekte äußern sich bei beiden Arten von Datenträgern auf ähnliche Weise. Häufig kommt es zum Beispiel vor, dass defekte SSDs oder HDDs im BIOS nicht mehr erkannt werden. Jedoch machen SSDs keinerlei Geräusche und können einen kommenden Defekt somit nicht auf diese Art ankündigen. Anzeichen sind hingegen ein verlangsamter Systemstart oder sehr niedrige Lese- und Schreibgeschwindigkeiten. Abbrüchen oder Fehler beim Kopieren von Daten sind dann bereits ein Zeichen für einen Defekt des Datenträgers und führen zum Datenverlust.

Tipps & Maßnahmen im Fall eines Festplattenausfalls

Sobald eine Festplatte nicht mehr ansprechbar ist oder nicht mehr vom System erkannt wird, gibt es wenig, was Betroffene selbst tun können. Tatsächlich zeigt sich, dass eigene Rettungsversuche die Situation eher schlimmer als besser machen. Eine defekte Festplatte sollte aus diesem Grund unverzüglich vom Strom getrennt und nicht mehr betrieben werden.

Wer seine Informationen unbedingt benötigt, kann ein professionelles Datenrettungsunternehmen beauftragen. Diese Datenretter verfügen über spezielles Equipment, Fachwissen und die notwendige Erfahrung, um auf defekte HDDs und SSDs zuzugreifen. In vielen Fällen sind die Spezialisten in der Lage, innerhalb von wenigen Tagen die Daten von defekten Festplatten wiederherzustellen. Bei Festplatten sind es oftmals mechanische Probleme, bei den SSDs sind es häufig defekte Speicherchips oder die Controller, die für einen Ausfall sorgen. Bei SSDs ist die Anzahl der Schreib- und Lesevorgänge durch die Flash-Speicher begrenzt. Abhängig vom Modell und der Qualität ist nach etwa 1.000 bis 100.000 Zyklen ein Defekt möglich. Auch ausgefallene RAID-Arrays können die Datenretter wiederherstellen.

Datenrettungsunternehmen sind grundsätzlich in der Lage, Informationen von allen Arten von Datenträgern wiederherzustellen. Das gilt für HDDs und SSDs im PC oder dem Laptop sowie für Datenträger in anderen Geräten. Eine Datenrettung ist für alle die Informationen sinnvoll, die sich nicht auf einem anderen Weg wieder beschaffen lassen. Diese kritischen Daten sind beispielsweise wichtige Dokumente oder private Daten wie Fotos. Professionelle Datenrettungsunternehmen analysieren zunächst den Datenträger und informieren den Kunden dann über die Chancen für eine erfolgreiche Wiederherstellung sowie die Kosten.

Datenverlusten und Defekten vorbeugen

Die beste Möglichkeit, einem Datenverlust vorzubeugen, ist, einige vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Eine Möglichkeit ist es, regelmäßig den Zustand des Datenspeichers zu kontrollieren, was jedoch keine zuverlässige Methode darstellt und gleichzeitig keinen absoluten Schutz vor einem Ausfall bietet. Hierfür steht spezielle Software zur Verfügung, die den Zustand der SSD analysiert, jedoch auch keine absolute Sicherheit vor einem Defekt des Datenträgers bietet. Für klassische HDDs gibt es vergleichbare Tools. Diese Programme lesen Informationen der Festplatte aus und vergleichen diese mit Referenzwerten, die bei gesunden Datenträger üblich sind.

Die beste Option ist es aber immer noch, regelmäßig ein Backup der wichtigsten Daten anzulegen. Auch hierfür gibt es Software, die teilweise sogar kostenfrei ist. Die Software führt die Datensicherung regelmäßig automatisch durch, nachdem das Backup einmal konfiguriert ist. Es bietet sich dafür ein Netzwerkspeicher wie ein NAS oder eine externe Festplatte in Verbindung mit einer inkrementellen Datensicherung an. Im Falle eines Festplattendefekts steht so immer eine Sicherung der wichtigsten Daten zur Verfügung.

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