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Ein PC-Netzteil finden: Worauf kommt es an und was gilt es zu vermeiden?

von Hardwarejournal

Die Wahl des perfekten Netzteils stellt (vor allem) für viele Computerspieler häufig eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar. Das Netzteil ist nämlich dafür verantwortlich, den Computer mit der notwendigen Energie zu versorgen und die eingehende Spannung hierbei in die benötigte Spannung und Stromstärke des PCs umzuwandeln.

Entscheidet man sich jedoch für das falsche Netzteil, so kann das zu einer instabilen Verbindung bzw. im schlimmsten Fall zu irreparablen Schäden am Computer oder Notebook führen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie das richtige Netzteil finden, worauf es dabei zu achten gilt und welche Fehler beim Kauf unbedingt zu vermeiden sind.

Punkt 1: Welchen Wattverbrauch hat das System?

Um herauszufinden, welches Netzteil für Ihren Computer oder Ihr Notebook am besten geeignet ist, sollten Sie zunächst einen sogenannten Netzteilrechner verwenden und diesen Wert berechnen lassen. Nehmen Sie dafür einfach den Maximalverbrauch Ihres PCs und teilen Sie diesen durch die vom Hersteller angegebene Effizienz des Netzteils.

Wissen Sie noch nicht genau, welches Netzteil es sein soll, so sollten Sie mit einem Richtwert von 0,82 also 82 % arbeiten. Zudem ist es empfehlenswert, eine maximale Auslastung von 45-65 % anzustreben, um etwaigen Leistungsschwankungen vorzubeugen.


Punkt 2: Welche Art von Netzteil benötigt man genau?

Je nachdem wie die Hardware aussieht, werden dementsprechende Adapter und Pins benötigen. Beim Kauf daher unbedingt darauf achten, dass das gewünschte Netzteil die nötigen Anschlüsse bietet, oder dass die richtigen Adapter bereitliegen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Kabellänge, die keinesfalls zu kurz ausfallen darf, um unnötigen Ärger (im Gehäuse) zu vermeiden.

Punkt 3: Wie effektiv ist das Netzteil?

Achten Sie aus Energiespargründen darauf, dass höchstens 20 % der Leistung des Netzteils in Wärme umgewandelt werden. Merken Sie sich nachfolgende Grundregel: Die Effizienzklasse des Netzteils sollte umso höher sein, je mehr Watt Ihr System benötigt.

Punkt 4: Berücksichtigen Sie die Spannungsstabilität

Spannungsstabilität ist ein wichtiger Schlüsselfaktor auf dem Weg zum richtigen Netzteil, denn Spannungsschwankungen können Ihrer Hardware schaden. Daher sollten Sie diese immer im Blick haben, wenn es darum geht, das richtige Netzteil zu wählen – dazu am besten Tests vom gewünschten Netzteil lesen, welche dies bestätigen.

Punkt 5: Wie sieht die Stromstärke bzw. der Ampere-Wert aus?

Ein Blick auf die Verpackung des Netzteils genügt und schon wissen Sie für welche Stromstärke dieses geeignet ist. Sollten Werte hier unter 20 Ampere liegen, ist das Netzteil nicht zu empfehlen.

Punkt 6: Sind modulare Netzteile oder doch non-modulare Modelle die richtige Wahl?

Modulare Netzteile bringen einen entscheidenden Vorteil mit sich, denn bei schadhaften Kabeln ist es möglich, nur den sogenannten Kabelbaum auszutauschen und nicht direkt das ganze Netzteil. Auch der bessere Luftaustausch im Gehäuse ist ein weiterer Vorteil, da Überhitzung aufgrund dieser kaum möglich ist. Kurz und gut: Modulare Netzteile sind vorzuziehen.

Punkt 7 : Ist ein SLI/Crossfire Zertifikat vorhanden?

Ein besonders wichtiger Faktor (insbesondere für Gamer die Übertakten möchten) ist die Frage, ob ein SLI- oder Crossfire-Zertifikat vorhanden ist. Eine solche Zertifizierung stellt sicher, dass das Netzteil voll kompatibel ist die verschiedenen Schienen genug Spannung zur Verfügung stellen können, damit die Grafikkarten auch richtig arbeiten.

Punkt 8: Haswell-Kompatibilität prüfen

Wenn Sie mit einem Haswell-Prozessor arbeiten, so sollten Sie sich für ein Netzteil entscheiden, das mit dem Siegel “Haswell Ready” versehen wurde. Bei der besonderen Haswell-Bauweise wird nämlich ein Netzteil benötigt, das sich dadurch auszeichnet, im Ruhemodus eine sehr niedrige Spannung bereitzustellen, während es bei anderen Spannungsschienen sein kann, dass diese noch unter Last laufen. Mittlerweile sind alle neuwertigen Netzteile Haswell-kompatibel und es kann somit zu keinen Leistungseinbußen oder Hardwareschäden kommen. Dennoch sollte auf dieses Siegel geachtet werden.

Punkt 9: Mit Übertaktung zur vollen Leistung

Möchten Sie die volle Leistung aus Ihrem System herausholen und daher die CPU oder GPU übertakten, so sollten Sie sich für ein Netzteil entscheiden, das über eine stabile 12V-Leistung verfügt. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass die erhöhte Spannung beim Übertakten kein Problem für das Netzteil darstellt. Es ist daher sinnvoll, sich für ein qualitativ hochwertigeres PC-Netzteil und somit natürlich auch etwas teureres Modell zu entscheiden. Aufgrund der besseren Leistung und auch der längeren Haltbarkeit des Netzteils stellen Sie nämlich sicher, dass Sie schlussendlich nicht doppelt zahlen.

Zusammenfassung: Diese 7 Fehler gilt es beim Netzteilkauf zu vermeiden

  1. Der Kauf eines Netzteils mit zu wenig Watt
  2. Sie entscheiden sich für ein Netzteil, das nicht genügend Ampere liefert.
  3. Sie kaufen ein Netzteil, das nicht über ausreichend Schutzmechanismen verfügt und somit eine Gefahr für Ihre Hardware darstellen kann.
  4. Vergessen die Anschlüsse abzugleichen und somit muss ein zusätzlicher Adapter gekauft werden.
  5. Die Kaufentscheidung fällt auf ein Netzteil, das über eine schlechte Effizienzklasse verfügt. Somit wird mehr Energie benötigt und zusätzliche Wärme produziert.
  6. Die zusätzlich benötigte Leistung, die fürs Übertakten notwendig ist, wird beim Kauf des Netzwerkteils nicht berücksichtigt.
  7. Ein extrem günstiges und qualitativ minderwertiges Netzteil kaufen.

Wenn Sie all diese Punkte beachten, werden Sie auch bei der Wahl eines guten PC-Netzteils keine Fehler machen. Denn eines ist sicher: Bei Netzteilen ist es besser etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen und in ein qualitativ hochwertiges Modell zu investieren, anstatt sich bereits etwas später darüber zu ärgern und sich erneut nach dem richtigen Netzteil umschauen zu müssen (oder gar die restlichen PC-Komponenten zu beschädigen und noch mehr bezahlen zu müssen!).

Artikelquellen und mehr Informationen zum Thema Netzteile:

  1. Netzteil-Effizienzklassen erklärt: Artikel von PCGames Hardware
  2. Kaufratgeber zum Thema Netzteile: Artikel auf only4gamers.de

 

 

 

Veröffentlicht:17. April 2019

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