Egal, ob man eine private Homepage oder eine Website für eine Firma erstellen willen, am Anfang stehen einige grundsätzlichen Fragen. Was soll die Homepage können und wie soll das Design aussehen? Welche Domain und welches Hosting-Paket benötigt man? Reicht ein Homepage-Baukasten oder sollte man eine Webdesign-Agentur beauftragen? Unser kleiner Schritt-für-Schritt Ratgeber hilft auf dem Weg zum ersten eigenen Internetauftritt.
Homepage-Baukasten nutzen oder Homepage selber hosten?
Wer heutzutage eine private oder geschäftliche Webseite selbst erstellen will, der kann sich mit wenigen Klicks schnell eine eigene Webpräsenz gestalten. Dank einfacher Homepage-Baukästen wie Wix.com benötigt man keine Programmierkenntnisse mehr. So lässt sich schnell, unkompliziert und kostengünstig die erste eigene Homepage erstellen. Man erhält mit dem Homepage-Baukasten zahlreiche Designvorlagen zur kostenlosen Nutzung und kann seine Texte, Bilder und Videos ohne HTML-Kenntnisse direkt in die Website oder das Blog einbinden.
Wer seine Homepage individueller gestalten möchte oder größere Projekte umsetzen will, für den bieten Content-Management-Systeme (kurz: CMS) wie WordPress, Joomla, Drupal oder Typo3 noch mehr Möglichkeiten zur Anpassung, wenn sie auf dem eigenen Webspace bzw. dem eigenen Server installiert werden.
Mit welchen technischen Mittel eine neue Website umgesetzt wird, hängt in erster Linie auch davon ab, welchen Zweck mit dem Onlineauftritt verfolgt werden soll. Eine kleine Web-Visitenkarte oder Landing-Page hat grundsätzlich geringere technische Voraussetzungen wie ein Onlineshop, über den Produkte bzw. Dienstleistungen verkauft werden sollen. Hier sind Shop-Systeme wie Magento, Shopware, WooCommerce, Oxid, Prestashop oder Gambio die erste Wahl. Damit lassen sich jede erdenkliche Form von eCommerce-Projekten umsetzen.
Wer sich überhaupt nicht damit beschäftigen will, wer technische Unterstützung benötigt oder ein individuelles Design möchte, der sollte einen professionellen Webdesigner oder eine Design-Agentur mit der Erstellung der Website beauftragen. Auf die Erstellung von Wireframes im Vorfeld kann die Gestaltung der Website erleichtern. Hier haben Sie in der Regel einen direkten Ansprechpartner, der Sie bei der Gestaltung und Umsetzung des Internetauftrittes unterstützt.
Domain registrieren: Ist der gewünschte Domainname noch frei?
Für eine professionelle Homepage benötigt man zuerst eine Domain und Webspace – einen Speicherplatz im Netz – auf dem alle Daten der Website abgelegt werden. Viele Firmen, Vereine oder auch Privatpersonen betreiben eigene Server für ihre Internetseite oder mieten sich für wenige Euro im Monat etwas Webspace bei einem Hosting-Provider.
Überlegen Sie sich am besten eine kurze, einprägsame Domain. Prüfen Sie, ob die Domain noch frei ist und registrieren diese auf Ihren Namen. Da jeder Domainname nur einmal vergeben werden darf gilt hier: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Achten Sie auch auf die passende Domainendung. Für Internetseiten in Deutschland nutzt man am besten eine Domain mit der Endung .de, .com, .eu. oder .info. Neben den sogenannten Top Level Domains (TLDs), die längerbezogen sind, gibt es auch noch generische TLDs ohne geografischen Fokus wie zum Beispiel .net, .biz, .org, .gov, .design, .fun, .help, .name, .tips, .finance, .gmbh, .jobs, .kaufen und viele mehr.
Verwenden Sie keine Domainnamen, die geschützte Markenbezeichnungen enthalten. Das Registrieren von fremden Marken oderNamen von Unternehmen, Organisationen, Städten oder Prominenten sowie anderer geschützter Begriffe kann nämlich schneller als einem lieb ist zu einer unliebsamen Abmahnung führen. Auch die Verwendung sogenannter Tippfehler-Domains kann zu Ärger führen (Beispiel wetteronline.de versus wetteronlin.de) und eine unlautere Behinderung gemäß § 4 Nr. 10 UWG darstellen.
Die Verfügbarkeit können Sie zum Beispiel für deutsche Domains direkt unter denic.de, oder für Domains mit anderen Endungen unter whois.com abgefragt werden. Daneben gibt es natürlich auch noch die Möglichkeit, bereits vergebene Domains zu kaufen. Allerdings stehen die Preisvorstellungen mancher Domaininhaber hier in keiner Relation zum tatsächlichen Nutzen der Domain. Deshalb lohnt eine solche Investition oft nur bei Markenbildung oder gezielter Suchmaschinenoptimierung. Mit dem bereits erwähnten Homepage Baukasten von Wix.com kann man nicht nur einfach und schnell eine Website erstellen, sondern auch seinen eigenen Domain Namen registrieren oder kaufen.
Design erstellen, Grundstruktur anlegen und Inhalte einpflegen
Für eine gelungene Website ist das Design genauso wichtig wie die Inhalte selbst. Überlegen Sie sich zuerst genau, welche inhaltlichen Elemente auf der Homepage wo und wie abgebildet werden sollen. Neben der passenden Farbgebung betrifft dies vor allem die Anordnung von Navigation, Überschriften, Texten und Bildern. Texte sollten gut lesbar sein und die Farbgebung zu einer eventuellen Corporate Identity passen.
Besonders wichtig ist in der heutigen Zeit auch eine gute Darstellung der Homepage auf mobilen Endgeräten wie Tablets und Smartphones. Hier müssen die Inhalte unter Umständen entsprechend angepasst werden. Prüfen Sie die Benutzerfreundlichkeit (Usability) Ihrer Website am besten selbst einmal auf ihrem Handy.
Nachdem das Design für die Website steht, ist es an der Zeit die Grundstruktur anzugehen. Neben der Navigation müssen die einzelnen Unterseiten erstellt und anschließend mit Inhalten befüllt werden. Sie können die Texte selbst schreiben oder bei einem Texter erstellen lassen. Hochwertiges lizenzfreies Bildmaterial kann für ein paar Euro bei Stock-Agenturen im Internet gekauft werden oder Sie verwenden ihre eigenen Fotos für die Website. Verwenden Sie aber keine fremden Texte oder Bilder ohne Erlaubnis auf Ihrer Webseite – Stichwort Urheberrecht. Denken Sie auf jeden Fall an ein rechtssicheres Impressum und entsprechende Datenschutzhinweise.
Damit Ihre Website bei Google möglichst gut und häufig gefunden wird, sollten Sie die Inhalte für die Suchmaschine optimieren. Neben der gezielten Onpage- und Offpage-Optimierung der eigenen Homepage können Maßnahmen wie Content-Marketing, Social Media oder Influencer Marketing in den gängigen sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram, Twitter, Youtube und Co. für mehr Besucher sorgen.
Der letzte Schritt: Die Veröffentlichung der eigenen Homepage
Wenn Sie alle Inhalte eingepflegt haben, dann ist es Zeit Ihre Webseite online zu stellen. Prüfen Sie vor der Veröffentlichung alles noch einmal genau durch. Sind die Kontakt- und Impressums-Daten korrekt und funktioniert die E-Mail-Adresse? Ist eine Datenschutzerklärung vorhanden? Stimmen die Verlinkungen und funktionieren alle Kontaktformulare? Checken Sie die Darstellung der Website in den wichtigsten Browsern wie Chrome, Firefox, Internet Explorer oder Opera, den auch hier kann es zu Unterschieden in der Darstellung kommen.
Gibt es Rechtschreibfehler auf der Seite? Werden die Inhalte und Bilder korrekt geladen und ist die Ladezeit der Webseite ausreichend schnell. Schnelle Ladezeiten sorgen nicht nur für zufriedene Nutzer, sondern auch für ein besseres Suchmaschinen-Ranking oder eine höhere Conversion-Rate für Shop-Betreiber. Die Optimierung der Website-Ladezeiten sollte auch auf Smartphones und Tablets im Vordergrund stehen und ebenfalls gecheckt werden. Die Ladezeiten einer Website lässt sich z.B. mit einem kostenlosen Online-Tool wie Google PageSpeed, Pingdom.com oder GTMetrix prüfen.
Nach erfolgreicher Veröffentlichung können Sie Ihre Homepage dann über den Domainnamen im Browser aufrufen. Um Ihre Besucher dauerhaft bei der Stange zu halten, müssen Sie Ihre Homepage ab jetzt regelmäßig aktualisieren. Dazu gehört es veraltete Inhalte zu ändern oder zu entfernen bzw. bestehende Inhalte zu verbessern. Besonders wichtig ist es auch, die CMS-oder Shop-Systeme dauerhaft auf einem technisch aktuellen Stand zu halten. Denn neben regelmäßigen Updates, die neue Funktionen beinhalten werden hier oft auch bekanntgewordene Sicherheitslücken geschlossen.