Schnelles Internet ist inzwischen ein wichtiger Teil der Grundversorgung in Deutschland, das hat die Corona-Pandemie deutlich gemacht. Doch regional gibt es immer noch große Unterschiede beim Ausbau des Breitband-Netzes. Denn nicht immer ist ein Highspeed-DSL-Zugang für den Endverbraucher verfügbar. Oft werden die versprochenen Übertragungsraten bei weitem nicht erreicht.
Laut dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur ist es um die Grundversorgung in puncto Breitbandverfügbarkeit deutschlandweit gut bestellt. Für 98,2 Prozent der Haushalte waren Ende 2020 16 Mbit/s verfügbar. 95,5 Prozent kommen in den Genuss von 30 Mbit/s, 94,5 Prozent können 50 Mbit/s nutzen. Anschließend flacht die Kurve deutlich ab. 88,5 Prozent der Haushalte werden mit 100 Mbit/s versorgt, 78,5 Prozent mit 200 Mbit/s, 69,5 Prozent mit 400 Mbit/s und 59,2 Prozent mit 1.000 Mbit/s.
Neben diesen Werten, die deutschlandweit gelten, gibt es große regionale Unterschiede: In Berlin, Bremen und Hamburg war in über 90 Prozent der Haushalte Internet mit 1.000 Mbit/s verfügbar. Die Schlusslichter im Vergleich sind Bundesländer wie Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen. In Sachsen-Anhalt sind nur 19,1 Prozent der Haushalte mit einer Internetverbindung von 1.000 Mbit/s versorgt, in Brandenburg sind es 26,8 Prozent und in Thüringen sind es 27,5 Prozent.
Abbildung 1: Die Breitbandverfügbarkeit ist Deutschland noch ein Flickenteppich. Zwar kommen alle Bundesländer auf 16 Mbit/s in über 90 Prozent der Haushalte. Schnelleres Internet ist jedoch nicht überall verfügbar. Deswegen ist ein DSL-Vergleich wichtig – um Tarif und Gerät auf die regionalen Bedingungen abzustimmen.
Schritt 1: Tarif auswählen
Wer sich erstmals um einen DSL-Anschluss bemüht, der tut gut daran, den Blick auf einen DSL-Vergleich zu richten, denn das spart Zeit und Geld. Um den DSL-Vergleich zu starten, ist dabei lediglich die Eingabe der Vorwahl nötig. Dann listet das Vergleichsportal die regional verfügbaren Anbieter. Zur Präzisierung der Angebote ist es sinnvoll, anzugeben, welche Surfgeschwindigkeiten vor Ort verfügbar sind und welche Flatrates der Tarif beinhalten soll. Darüber hinaus lässt sich das Suchergebnis weiter einschränken, wenn Angebote mit WLAN-Router, mit ISDN-Option, mit Surfstick, mit Installationsservice oder speziellen Tarifoptionen ausgewählt werden. Die entscheidenden Kennwerte, die dann zur Tarifauswahl nötig sind, sind nicht nur Preis und Verfügbarkeit. Auch Up- und Downloadgeschwindigkeiten sind eine wichtige Größe – vor allem wenn der DSL-Anschluss nötig wird, weil aus dem temporären Homeoffice eine langfristige Arbeitsstelle wird.
Tipp: Wichtig ist in diesem Schritt der Blick auf die Preisdetails des Vertrags. Diese zeigen auch an, wie hoch die DSL-Kosten über die Vertragslaufzeit hinweg werden sollen. Üblich sind ein günstiger Monatsbeitrag in den ersten 12 Vertragsmonaten und ein teurerer Tarif in den Monaten 13 bis 24. Zu hoch sollte die Preisdifferenz allerdings auch hier nicht sein. Die sogenannte „Bereitstellungsgebühr“ ist ein klassischer Streichfaktor, was bedeutet: In den Tarifkosten ist sie beschrieben, unter den Vorteilen gibt es für denselben Betrag eine Gutschrift in ähnlicher Höhe.
Schritt 2: Hardware auswählen
Abbildung 2: Ob ein Leihgerät des Anbieters oder ein selbst gewählter Router die bessere Wahl ist, darüber scheiden sich häufig die Geister.
Hinweis: Schneller zum funktionierenden Internet verhilft oftmals der Router des Anbieters. Das Gerät kommt mit den entsprechenden Vorinstallationen und muss lediglich angesteckt und verbunden werden. Das selbst ausgewählte Gerät könnte jedoch in puncto Funktionalität besser dazu passen, was der Verbraucher braucht. So bekommen beispielsweise FRITZ!-Produkte von Gamern gute Noten, da die leistungsstarke Hardware die Daten schnell zum Endgerät schickt. Den Tarif im ersten Schritt festzulegen, macht durchaus Sinn, denn erst mit der Festlegung des Tarifes wird klar, welche Funktionen die Hardware aufweisen muss und ob es überhaupt nötig ist, eine extra Hardware anzuschaffen.
Bereits seit einigen Jahren haben Verbraucher die Freiheit zu wählen, welchen Router sie nutzen wollen. Das heißt: Der Anbieter kann ein Angebot machen, der Kunde muss aber nicht zwingend eben diesen Router nutzen. Die massiven „Warnungen“ der Internetanbieter sind mittlerweile längst verhallt, denn Verbraucher haben erkannt, dass ein Leihgerät des Tarifanbieters nicht zwingend die beste Funktionalität bietet, sondern stattdessen sogar „kontrollierbar“ ist – und zwar seitens des Anbieters. Das Grundprinzip ist also denkbar einfach: Der selbstgewählte Router bietet die Möglichkeit der freien Konfiguration – und zwar nach Einsatzgebiet und Vertrag.
Schritt 3: Verträge kündigen und schließen
In aller Regel laufen DSL-Verträge 24 Monate. Die Kündigungsfrist beträgt dabei drei Monate. Anbieter, die keine feste Laufzeit und nur eine Kündigungsfrist von nur wenigen Tagen bieten, sind hingegen rar. Handelt es sich um einen regulären Vertrag, ist die Kündigung außerhalb der Kündigungsfristen nur schwerlich möglich. Häufig sind dann Gespräche mit dem Anbieter nötig, um eine Kulanzregelung zu erwirken. Eine gute Ausgangsposition, um eine Kündigung während der Vertragslaufzeit zu erwirken, ist ein Umzug. Das besagt das Telekommunikationsgesetz. Möglich wird diese Ausnahmeregelung durch die unterschiedliche Netzabdeckung der Anbieter. Da nicht alle DSL-Anbieter an jedem Ort ein gleich gutes Angebot unterbreiten können, lohnt sich hier die Überprüfung von Kosten und Leistungen. Dann kümmert sich dann meist der neue Anbieter darum, dass es einen nahtlosen Übergang vom alten zum neuen Anbieter gibt.
Tipp: In der Praxis gibt es zwei Möglichkeiten, die Kündigungsfrist nicht zu verpassen. Zum einen kann die Kündigungsfrist per Reminder im Smartphone dokumentiert werden. Alternativ ist es denkbar, direkt bei Vertragsabschluss (14 Tage nach dem Erst-Kündigungsrecht) den Vertrag zu kündigen. Da die Anbieter ein großes Interesse daran haben, ihre Kunden zu halten, melden sie sich dann ohnehin bevor der Vertrag wirklich ausläuft.