Smartphones gibt es heute längst nicht mehr ausschließlich bei Mobilfunkanbietern. Vielfach ist es gar günstiger, sie auf dem freien Markt zu kaufen, denn dort gibt es mehr Auswahl und somit Vergleichsmöglichkeiten. Trotzdem sind die Geräte natürlich teuer. Aber gibt es nicht auch Möglichkeiten, die Kosten für die Anschaffung zu reduzieren oder sich den Kauf persönlich angenehmer zu gestalten?
Wie funktioniert der Ratenkauf?
Grundsätzlich ist der Ratenkauf eine sehr gute Option, um ein neues Smartphone zu erhalten, ohne gleich auf einen Schlag eine große Summe auszugeben. Dazu muss jedoch gesagt werden, dass der Ratenkauf nicht für jedermann geeignet ist. Einige Voraussetzungen müssen bereits aus dem Eigeninteresse heraus erfüllt werden:
- Finanzielle Mittel – obgleich der Ratenkauf eine finanzielle Erleichterung ist, ist er nicht für diejenigen gedacht, die sich das Smartphone nicht leisten können. Zumindest die Höhe der Raten muss auf längere Sicht gesichert sein.
- Verpflichtungen – wer grundsätzlich wenig Geld hat und schon zig Ratenverträge abgeschlossen hat, sollte lieber auf das Smartphone ansparen und keinen Ratenvertrag abschließen.
Wer diese Punkte sichergestellt hat, kann sich mit dem Thema Finanzierung und Ratenkauf genauer beschäftigen. Hier sollte zuerst einmal überlegt werden, welches Handy infrage kommt. Nun führt der Weg über den Vergleich von Anbietern. Davon gibt es viele abseits der Mobilfunkanbieter:
- Elektronikhändler – ob online oder im Ladengeschäft, mittlerweile bietet fast jeder den Ratenkauf an.
- Spezielle Anbieter – etliche Anbieter haben sich speziell auf den Verkauf von Smartphones, Tablets und Handys festgelegt. Hier finden Kunden oft besondere Angebote.
Wie der Ratenkauf funktioniert, hängt vom Anbieter ab. Einige geben direkt vor, über welchen Zeitraum die Raten zu zahlen sind, bei speziellen Händlern haben Kunden die Möglichkeit, den Zeitraum selbst zu wählen.
Wie lassen sich die Kosten niedrig halten?
Ein Ratenkauf ist letztendlich nichts anderes, als ein Kredit oder ein Darlehen. Der Kunde erhält zwar das Smartphone direkt, es gehört ihm aber erst tatsächlich, wenn er die letzte Rate gezahlt hat. Da er das Gerät vorab schon nutzt, fallen natürlich Gebühren an, insbesondere Zinsen. An dieser Stelle sollte gesagt werden, dass 0-Prozent-Angebote oft mit Vorsicht zu genießen sind. Sie sind zwar seriös und es fallen tatsächlich keine Zinsen an, der Gesamtpreis des Geräts wurde im Vorfeld aber oft um eben die wegfallenden Zinsen erhöht. Wer ein Angebot nach seinem Geschmack gefunden hat, kann die Gesamtkosten für den Ratenkauf oftmals noch reduzieren:
- Anzahlung – umso weniger letztendlich über die Raten abgezahlt werden muss, desto besser. Etliche Händler bieten die Option, eine Anzahlung zu leisten. Wer es kann, sollte hier schon einen recht hohen Betrag, beispielsweise fünfzig Prozent des Gesamtpreises wählen.
- Dauer – ein Ratenkauf, der über 24 Monate geht, ist für Kunden natürlich praktisch. Da der Gesamtpreis durch diese 24 Monate geteilt wird, fallen die Raten schlichtweg niedrig aus. Doch fallen für die gesamte Zeit auch Zinsen an, die das Gerät letztendlich teurer machen. Es empfiehlt sich, die Ratendauer möglichst kurz zu halten und lieber höhere Raten zu zahlen.
- Raten plus Anzahlung – eine besonders günstige Methode ist, zuerst eine hohe Anzahlung zu wählen und den Rest in drei Monaten abzubezahlen. Das lässt sich mit dem Ansparen ganz gut sicherstellen.
Welche Option für einen selbst infrage kommt, hängt natürlich immer von den finanziellen Mitteln ab. Wer unsicher ist, ob er höhere Raten stets pünktlich und ohne persönliche Einschnitte zahlen kann, der wählt lieber einen längeren Zeitraum und dafür die finanzielle Sicherheit. In diesen Fällen sollte aber auch kein Flagschiff erworben werden, sondern eines der Vorgängermodelle.
Was ist sonst noch zu beachten beim Ratenkauf?
Steht der Ratenkauf im Raum, gilt beim Kauf natürlich das, was überall gilt. Der Anbieter sollte überprüft werden, da er seriös sein muss. Ein besonders günstiges Angebot eines kleinen und recht unbekannten Anbieters, welches den Ratenkauf nach einer höheren Anzahlung per Vorabüberweisung beinhaltet, ist zumindest fraglich. Vorauskasse ist stets zu vermeiden, gerade bei Internetkäufen. Ansonsten gilt:
- Vorzeitige Kündigung – ein guter Ratenvertrag kann auch vorzeitig ohne Zuzahlung aufgelöst werden. Diese Option ist besonders praktisch, da der Rest des Smartphonebetrags auf einen Schlag bezahlt werden kann, wenn das Geld da ist.
- Prüfung – Kunden sollten sich darüber bewusst sein, dass kein Ratenkauf ohne eine Schufa-Prüfung abläuft. Es kann also gut sein, dass ein Kunde abgelehnt wird, wenn die Bonitätsprüfung negativ auffällt.
- Arbeitslosigkeit – wer arbeitslos ist, sollte aus Sicherheitsgründen überhaupt keinen Ratenvertrag abschließen. Denn werden die Raten nicht bezahlt, endet der Vertrag nicht selten mit einem Brief vom Inkassobüro oder mit einem Besuch des Gerichtsvollziehers.
- Günstige Geräte – abgesehen von den Kunden, die das neueste iPhone oder ein anderes Flagschiff schlichtweg auf zwei oder drei Mal abbezahlen wollen, sollten Ratenverträge immer auf ihre Notwendigkeit hin überprüft werden. Das gilt insbesondere für die Geräte, die auf diesem Wege erworben werden. Wer sich überwiegend für den Ratenkauf interessiert, weil er sich das neue Smartphone nicht anders leisten kann, der sollte wenigsten schauen, ob nicht ein günstigeres Gerät sinnvoller wäre. Ratenkäufe sind nie dazu gedacht, sich Güter zu kaufen, für die kein Geld da ist, sondern nur, um den Erwerb von Gütern zu erleichtern. Wer anders handelt, landet häufig in der Schuldenfalle. Das gilt insbesondere für junge Erwachsene.
Fazit – wenn durchdacht, dann sinnvoll
Der Ratenkauf beim Smartphone ist durchaus eine nützliche Angelegenheit, die vielen Personen empfohlen werden kann – jedoch nur, wenn die äußeren Umstände stimmen. Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, die Länge der Ratenzahlung auf einen möglichst kurzen Zeitraum zu begrenzen, damit nur geringe Zinsen anfallen. Auch eine höhere Anzahlung gepaart mit wenigen, dafür hohen Raten, ist hinsichtlich der Zinsen sinnvoll. Wer jedoch bereits jeden Cent umdrehen muss, sollte den Ratenkauf nicht probieren. Das gilt besonders für diejenigen, die diesen Weg nur beschreiten wollen, um eines der teuersten Flagschiffe zu besitzen.