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Wann Sie SSL-Zertifikate benötigen

von Hardwarejournal

Wer sich etwas mit SSL-Zertifikaten befasst, wird schnell wissen wie wichtig sie sind um Websites sicherer zu machen. Den Suchmaschinen wie Google sowie Besucher achten verstärkt auf Verschlüsselungen und suchen Sicherheit im Internet. Aber braucht deswegen gleich jede Webseite ein SSL-Zertifikat? Immerhin ist mit der Installation und Pflege Geld sowie Zeit verbunden.

Im Zuge der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die im Mai 2018 in Kraft getreten ist, wird auch die Nutzung einer SSL-Verschlüsselung ein fester Bestandteil auf vielen Internetseiten. Denn mehr und mehr Webseiten transportieren Unmengen an Daten. Die Nutzer können in Internet Kommentare hinterlassen, Kontaktformulare ausfüllen, Produkte bestellen, Newsletter abonnieren und vieles mehr.

Hinzu kommt, dass wohl nur noch wenige Webseiten simpel per HTML und CSS gepflegt werden. Komplexe Content-Management-Systeme erleichtern die Arbeit, fordern aber mit dem Login auch Daten und sichern diese. Eben weil diese Datenflut auf vielen Webseiten so groß geworden ist, werten Suchmaschinen wie Google Websites mit SSL-Zertifikaten inzwischen im Ranking sogar etwas höher als Webseiten ohne Verschlüsselung. Denn gehen Daten verloren oder können von jemand Dritten mitgelesen werden, ist das für den Besucher der Webseite ein großes Problem.

Online-Shops, Foren & Co: Ein klarer Fall für SSL

Überall dort, wo sensible Daten übertragen werden, sind SSL-Zertifikate keine Option, sondern ein Muss. Vor allem Zahlungsmethoden, E-Mail-Adressen, vielleicht auch Wohnadressen, Geburtsdatum oder Handynummern zählen dazu. Somit sollte für jeden Online-Shops klar sein, dass dort ein SSL-Zertifikat zum Einsatz kommen muss. Gleiches gilt für Webseiten auf denen Personen ein Kontaktformular oder ein Anmeldeformular ausfüllen können. Auch hier werden sensible Daten übertragen, die es zu schützen gilt.

Erwähnt seien zuletzt auch die zahlreichen Foren und Social-Media Diskussionsplattformen. Auf diesen melden sich die Benutzer in der Regel nicht nur mit ihrer E-Mail-Adresse und dem Passwort an, sondern füllen oft auch noch Benutzerprofile mit persönlichen Vorlieben aus – womit dann ebenfalls sehr sensible Daten im Umlauf sind.


SSL für die Bäckerei-Webseite und den privaten Blog?

Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass SSL-Zertifikate bei jeder Übertragung von sensiblen Daten auf Webseiten vorhanden sein müssen. Fehlt dort die SSL-Verschlüsselung, kann das unter Umständen ein Verstoß gegen die DSGVO sein.

Das ist aber mittlerweile nicht der einzige Vorteil der Sicherheitsmaßnahme. Wie bereits erwähnt beachten inzwischen auch Suchmaschinen die Zertifikate als Rankingfaktor. Sie können also mit beeinflussen, ob eine Webseite unter den ersten 10 Suchergebnissen landet- oder eben doch nur auf Platz 50 oder sogar noch weiter hinten. Es geht bei den SSL-Zertifikaten also nicht mehr nur ausschließlich um die Sicherheit von Daten, sondern mittlerweile auch um einen Wettbewerbsvorteil beim Ranking in Suchmaschinenergebnissen.

Zuletzt spiegeln SSL-Zertifikate bei Webseitenbesuchern das Wider, was der Betreiber der Internetseite versucht zu kommunizieren: Vertrauen. Die grüne Adressleiste im Browser vermittelt: Das hier ist nicht irgendein Web-Projekt, was in Kürze wieder verschwunden sein könnte, sondern hier kümmert man sich.

Fazit: SSL-Zertifikate sind nicht nur sinnvoll – sondern oft auch Pflicht!

Wer personenbezogene Daten auf seiner Webseite erhebt, für den ist eine verschlüsselte Datenübertragung per SSL mit dem endgültigen Inkrafttreten der DSGVO am 25.05.2018 zur Pflicht geworden. Gleiches gilt für Daten, die in Cloud-Anwendungen gespeichert werden.

Wer auf seiner Webseite keine sensiblen Daten überträgt, kann zwar auch noch ohne SSL-Zertifikate zurechtkommen. So spart man sich zwar die Verwaltung und die dazugehörigen Kosten. Ausgenommen hiervon sind hier aber hart umkämpfte Branchen, bei denen jeder Rankingfaktor in Suchmaschinen sowie der erste Eindruck von Besuchern zählt. In diesen Bereichen kann ein SSL-Zertifikat neben Ranking-Vorteilen auch eine Vertrauensbasis schaffen.

Wird ein Verschlüsselungs-Zertifikat benötigt, sollte nicht gleich zum nächstbesten Angebot gegriffen werden. Es gilt sich vorab zu informieren, welches der geführten SSL-Zertifikate zum Webprojekt passt. Neben großen Preisunterschieden gibt es nämlich zahlreiche verschiedene Zertifikats-Typen. Diese unterscheiden sich nach Validierungsmethode (Extended Validation, Organisation Validation, Domain Validation) und auch nach Zertifizierungsstelle (z.B. Symantec, GeoTrust, Thawte, GlobalSign, Comodo, RapidSSL). Kompetente Webhoster übernommen hier gerne die Beratung.

Veröffentlicht:20. Juli 2018

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