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MP3-Bitraten Ratgeber: Qualität und Unterschiede erklärt

von Hardwarejournal

Die MP3-Bitrate gibt bei der Kompression von Audio- und Videodateien an, wieviel Bit dem Decoder zur Verfügung stehen, um genau eine Sekunde eines Stückes zu kodieren. Je höher die Bitrate der MP3-Datei ist, desto besser ist die erreichte Qualität. Die Bitrate kann dabei entweder konstant (konstante Bitrate, CBR) oder variabel (variable Bitrate, VBR) sein. Unser Ratgeber erklärt Ihnen die Unterschiede.

MP3 hat sich in den letzten Jahren als ein führendes Musik-Format im Internet durchgesetzt und alle gängigen MP3-Player unterstützen dieses Format. Entwickelt wurde es vom Fraunhofer-Institut und gilt heute als der bekannteste Standard für Audiocodierung. Doch wo liegen die Unterschiede im MP3-Bitraten Dschungel?

Welche MP3-Bitraten gibt es überhaupt?

Man unterscheidet zwischen den folgenden gängigen Bitraten bei MP3-Dateien:

  • 32, 40, 48, 56, 64, 80, 96, 112, 128, 160, 192, 224, 256 und 320 kBit/s .

Die Qualität von MP3-Bitraten ist vom Grad der Komprimierung abhängig.Je höher die Bitrate ist, desto mehr KiloBits pro Sekunde (kBit/s) bleiben aus der ursprünglichen Musikdatei erhalten.

Dadurch erhöht sich die Qualität der MP3s, allerdings auch die Größe der erstellten Dateien.Im Vergleich zum Original benötigt eine MP3-Datei nur rund 10 Prozent des ursprünglichen Speicherplatzes.

Ab einer Bitrate von 192 KBit/s hört man bei vielen Musikstücken auch fast keinen Unterschied mehr zur ursprünglichen CD-Qualität.

  • Niedrige Bitraten: Von 32  bis 128 kBit/s
  • Mittlere Bitraten: Zwischen 128 und 192 kBit/s
  • Hohe Bitraten: Über 192 kBit/s

Welche Bitrate ist am besten für die MP3-Komprimierung?

Immer wieder stellt sich auch die Frage, welche Bitrate man am besten bei der MP3-Konvertierung von Songs wählen sollte, um annähernd eine CD-Qualität zu erhalten? Eine MP3-Komprimierung mit 192 kBit/s in variabler Bitrate ist hier ein idealer Kompromiss zwischen Größe und Qualität.

Bei nur 128 kb/s hört man oft schon einen klaren Unterschied zu den Original-Songs von CD. Gerade Musikstücke mit viel Dynamik leiden bei zu großer Kompression am meisten (schwache Bässe, fehlende Höhen). Hier ist es also besser eine höhere Bitrate zu verwenden.

Wie kann man die MP3-Bitrate nachträglich ändern?

Es gibt zahlreiche Software Programme, mit denen sich die MP3-Bitrate von einer höheren in eine niedrige Bitrate umwandeln lässt. Allerdings bringt es nichts, eine Datei von 128 Kbit/s auf 320 kBit/s zu konvertieren. Denn beim Konvertieren einer Musikdatei von CD-Qualität nach MP3 wurden bereits viele Informationen aus dem Lied entfernt, um die gewünschte Kompressionsrate zu erreichen.

Durch erneutes Konvertieren und Erhöhen der Bitrate von niedrig auf höher verschlechtert man die Qualität nur, da die Datei dafür nochmal encodiert werden muss. Gute Software Encoder sind zum Beispiel “winLAME”, “Razorlame”, “dBpowerAMP Music Converter”, “SUPER”, “XmediaRecode”, “MP3 Bitrate Changer”, “MP3 Quality Modifier”.

MP3 Bitraten ändern mit Winlame

Wie unterscheidet sich die Qualität der Bitraten je nach Kompressionsmethode?

Konstante Bitrate (CBR)
Bei der konstanten Bitrate wird jeder Zeiteinheit (z.B. eine Sekunde) über die gesamte MP3-Datei hinweg immer die gleiche Speicherplatzgröße zugeteilt. Die Qualität kann daher je nach Musikstück schwanken. Dafür lässt sich die entstehende Dateigröße genauer berechnen.

Variable Bitrate (VBR)
Die variable Bitrate ist für den normalen Gebrauch meist die beste Kompressionsmethode, denn mit ihr lässt sich eine konstant hohe Qualität erzeugen. Bei Acapella Stücken benötigt man keine 320 kBit/s, da hier nur wenig komplexe Frequenzen kodiert werden müssen. Wenn aber ein ganzes Orchester spielt, reichen 128 kBit/s normal nicht aus, um das ganze Frequenzspektrum der verschiedenen Instrumente abzudecken. Je nach Musikstück werden also dort mehr Bits benutzt, wo sie wichtig sind – oder es können unwichtige Bits weggelassen werden. Dafür variiert die Dateigröße auch mehr.

Durchschnittliche Bitrate (ABR)
Manche MP3-Encoder unterstützen auch durchschnittliche Datenraten. Rein technisch ist diese Variante fast identisch mit der variablen Bitrate (VBR). Auch hier versucht die Encoder Software beim Musikstück immer eine gleichmäßige Qualität zu erreichen. Allerdings weicht die erzielte Bitrate oft minimal ab.

Als Beispiel: Wenn man als Zielbitrate 128 kBit/s haben möchte, liegt die Bandbreite der erreichten Bitrate dann zwischen 120 und 140 kBit/s. Um die gewünschte durchschnittliche Bitrate möglichst exakt zu erreichen, bieten manche Codecs einen Kompressionsvorgang mit zwei Durchläufen an. Dabei wird zunächst das Material analysiert und erst im zweiten Durchlauf kodiert. Der ABR Modus entspricht also einer Mischung aus CBR und VBR und liegt daher qualitativ eher in der Mitte.

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Veröffentlicht:16. September 2019

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